Automaten sind auch nur Menschen 

Bereit zu Samstagabend Taten
stand ich vor einem Bancomaten,
um von dem Bildschirmkasten eben
zweihundert Franken abzuheben.
 
Ich tippe die geheimen Ziffern,
um so mein Konto zu entchiffern,
sacht ein und las dann Bitte warte,
ich prüfe eben Deine Karte. 


Zum ersten Mal, füg ich noch zu,
sprach dieser Automat per Du.
Der Bildschirm fragte: Was soll’s sein?
So tippte ich zwei-null-null ein.
Was willst Du so viel Geld ausgeben?
Du könntest wohl bescheidner leben!
 

Der Automat schien mir verhext,
da folgte auch schon neuer Text.
Du hast dein Konto überzogen! 
Das ziemt sich nicht für Pädagogen,
drum mach Dich dünn und zieh jetzt Leine,
denn Scheine gibt es heute keine!

 
Dann schwieg der Bildschirm eine Weile,
bis hin zu einer letzten Zeile.
Da stand sehr klein. Ich las erstaunt:
Verzeihung, bin heut schlecht gelaunt!

von Christoph Sutter