Reaktion auf die Konzertkritik zum 7. Konzert der Kyburgiade 2006

in dieser Zeitung vom 10.08.2006 

Nach mehrmaliger Lektüre des Artikels von Frau Rita Wolfensberger frage ich mich, ob sie wirklich das gleiche Konzert beschreibt, das einige meiner Bekannten und ich  mit wachsender Begeisterung genossen haben!

In der Konzertkritik fallen zunächst die vielen Fragezeichen auf und erwecken den Eindruck, als fühle sich Frau Wolfensberger unwohl, weil sie die vielgestaltigen Darbietungen dieses Abend  nicht in bekannte Kategorien einordnen kann. Sie hat damit in der Tat etwas gespürt, das sicher in der Absicht der Künstler lag. Sie spielten Werke von Mozart und einige Spielereien damit. Sie taten dies zur Freude der Zuhörenden und offensichtlich selber mit sehr viel Spass. Ihre ganze Begeisterung drückten sie nicht allein mit ihrem hochklassigen Können aus, sondern mit dem ganzen Körper einschliesslich der Beine, denn öfter konnten sie nicht ruhig auf ihrem Stuhl sitzen bleiben. Die Musik "riss den Geiger buchstäblich vom Stuhl" und er spielte mehrmals halb stehend!

Dass sich auch eine grosse Mehrheit im Publikum von der Musik packen liess ist klar, denn Bravo Rufe und kräftiger Applaus waren an diesem Abend mehrmals zu hören. Der lang anhaltende Schlussapplaus war ein herzliches und verdientes Dankeschön des Publikums an alle Künstler. 

Nur noch einen weiteren Punkt der Kritik möchte ich nicht unwidersprochen stehen lassen. Ich zitiere: "....man hat es doch auch bedauert, diese Meisterwerke nicht mehr integral erleben zu können." Ich bin überzeugt, dass Frau Wolfensberger so empfindet, aber das gibt ihr nicht das Recht, mit diesem "man" den Anschein zu erwecken, ihre Meinung gelte für eine überwiegende Mehrheit der Konzertbesucher. 

Ich habe die Konzertkritik von Frau Wolfensberger einigen Bekannten gezeigt, die ich am Konzert angetroffen habe. Sie haben alle mit Verwunderung oder gar Empörung darauf reagiert. Wir empfinden den Artikel als unsachliche, vorwiegend negative Kritik. Er wirkt so, also ob das Wort KRITIK an sich dazu verpflichten würde, möglichst viele negative Punkte aufzählen zu müssen. Aus diesem Grund belassen wir es in diesem Leserbrief bei den obigen Gegendarstellungen, ohne auf weitere Schwachpunkte einzugehen. 

Esther Meyre Müller, Eggässli 5, 8596 Scherzingen